Der jetzige Fahrzeugkauf war überfällig. Für das hochbetagte Altfahrzeugs des Typs LF 16, Baujahr 1976, gab es kaum noch Ersatzteile. Außerdem haben sich die Einsatzschwerpunkte verändert.
Technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen, teilweise mit eingeklemmten Personen, aber auch Brandeinsätze fordern neue Gerätschaften. Die mit dem Neukauf verbundenen Ausbildungen wurden teils beim Fahrzeughersteller vor Ort und auch in Auerbach selbst über Wochen hinweg durchgeführt.
In vielen Sitzungen und Gesprächen wurden Einsatzschwerpunkte, Materialauflistungen und Kostenvergleiche diskutiert. Vorgabe war auch, vorhandene brauchbare, aber nicht veraltete Geräte wie Hebekissen, Atemschutzgeräte, Motorsägen, Multicut-Gerät, Gasmessgerät, Greifzug, Tauchpumpen oder Schiebeleiter weiter zu verwenden und in das Neufahrzeug zu integrieren.
Aus Kostengründen und Einsatzüberlegungen fiel die Entscheidung für einen tragbaren oszillierenden Schaumwasserwerfer. Abgelehnt wurde der fest am Fahrzeug verbaute Wasserwerfer.
Bei Besuchen befreundeter Feuerwehren mit ähnlichen Fahrzeugen und Vorführungen bei verschiedenen Herstellern wurden die jeweiligen Vor- und Nachteile der einzelnen Punkte erörtert und gegenübergestellt.
Schließlich wurde die europaweite Ausschreibung beschlossen. Die Submission im Rathaus unter den Augen des Stadtkämmerers Michael Bierl folgte. Die rechnerische Prüfung, Wertung der eingehenden Angebote und Einspruchsfrist galt es abzuwarten. Nun endlich wurde klar, wer den Auftrag erhalten hat.
Das Fahrgestell wurde an die Firma MAN vergeben, den Fahrzeugaufbau konnte die Firma Rosenbauer für sich entscheiden. In Luckenwalde wurde der komplette Kofferaufbau, die Fünf- Tonnen-Seilwinde, der 1600 Liter fassende Wasser- und der 200 Liter fassende Schaummitteltank hergestellt und verbaut.
Ebenso die Inneneinrichtung, der Mannschaftsraum und die Hochleistungspumpe mit Digimatik. Den Auftrag für die feuerwehrtechnische Beladung konnte die Firma Ludwig aus Bayreuth für sich gewinnen.
Sie lieferte die komplette neue Beladung wie Werfer, Hochleistungslüfter, Schlauchmaterial und Verkehrsabsicherung in gewohnt hochwertiger Form. Verschärfte Vorschriften im Bereich der Trinkwasserverordnung machten es notwendig, neue nicht geplante Gegenstände einbauen zu lassen. Dabei ging es auch um die Handlungsempfehlung Trinkwassernetz. Mehrkosten standen an.
 
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Nachrüsten zu teuer
 
Das Fahrzeug sollte doch optimal ausgerüstet werden, ein späteres Nachrüsten wäre sehr teuer geworden. Den ortsansässigen Firmen Fritz Waldmann GmbH und Alexander Faber GmbH ist es zu verdanken, dass in der Beladung Eigenleistung in Form von Gerätelieferungen übernommen werden konnte. Die geplanten und beauftragten Kosten der Stadt von knapp 429 000 € wurden nicht überschritten, sondern sogar verringert.
Maßgabe blieb, dass das Fahrzeug nicht als Spielzeug für die Feuerwehrler dient, sondern notwendiges modernes Handwerkszeug für die vielfältig anstehenden Einsätze darstellt. Die Feuerwehrler freuen sich jedenfalls über ihr neues „Schmuckstück“.
 

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